Zu Anfang dachte man, Rapid würde das Rennen machen, da sie von vorne rein schneller und flinker waren und deutlich besser mit den Bodenverhältnissen klar zu kommen schienen. In der Mitte lag bei den Austrianern die größte Schwäche im Vorwärtsspiel, das durch die außerordentlich hohe Fehlpassquote oft noch vor der Mittellinie zum Stoppen und hinten musste die Defensive viel mit den aggressiven Angriffen der Rapidler kämpfen. Chancen waren eine klare Mangelware, zumal Grünwald, Stankovic, Leovac und Mader keinerlei Druck nach vorne bringen und Toptorjäger Hosiner konnte sich nicht wirklich im Strafraum entfalten – erst einmal.
Die ersten Annäherungsversuche der Rapidler machten Burgstaller und Hofmann, die sich ganz vorsichtig nach vorne tasteten. Nur durch einen eklatanten Fehler von Austria gingen die Rapidler zwar verdient in Führung, jedoch konnte man nicht nachvollziehen wie es dazu kam. Keeper Lindner verschätzt sich im Duell mit einem Stürmer nach einem Eckball extrem. Das Ende ist, dass er sich den Ball selbst ins Tor geschlagen hat.
Erstmals führen sie unter Schöttel in einem Derby und dazu kommt noch, dass es das erste Tor gegen die Erzrivalen seit einem Jahr war.
Ein erfolgreiches Pressing der Rapidler trieb den Tabellenführer Austria Wien immer wieder in die eigene Hälfte zurück, jedoch kam es unerwartet zum Ausgleich: Hosiner bekam einen Kopfball auf den linken Schlappen, der nach einer exakt passenden Flanke von Suttner kam und vollendete mit einem Direktschuss in die lange Ecke . Dieser Schuss war sensationell.
Danach kam nur noch Hektik auf, nirgends kam ein richtiger Spielfluss zu Stande. In der 28. Spielminute dann auch noch eine gelb-rote Karte für Boskovic, der Ortlechner foulte. Dieser Entscheid brachte natürlich keine Ruhe in das Spiel und langsam aber sicher wurden Emotionen beider Parteien sichtbar.
Grobelnik, der die letzten 3 Derbys zwischen Rapid und der Austria pfiff, kam gut mit dem Spiel klar und machte sich kein Stress und brachte jede aufgewühlte Situation schleunigst unter Kontrolle. Die Überzahl der Austria konnte Rapid gut gegenhalten, sodass man keinen wirklichen unterschied im Spielverlauf sah, außer das Austria einen Mann mehr zur Verfügung hatte.