ÖFB-Trainer Marcel Koller kam auf Krücken gestützt zur Nachbetrachtung der 2 : 3-Niederlage am Montagabend gegen Serbien, doch sinnbildlich für die Leistung der österreichischen Nationalmannschaft in diesem Jahr wollte er dies nicht sehen. Fünf Niederlagen in Folge und nur einen Punkt in der WM-Qualifikation sind Ergebnisse, die so nicht vorgesehen waren. Dennoch sprach er Schweizer seinen Spielern sein Vertrauen aus und will von Positionsdebatten nichts wissen.
Alaba bleibt, wo er ist
Marcel Koller sieht die Aufgaben von David Alaba weiterhin im zentralen Mittelfeld, obwohl Experten ihn lieber als linken Verteidiger sehen würden, den Kevin Wimmer macht auf der Position nicht gerade einen guten Job. Viele Journalisten haben es schon aufgegeben, danach zu fragen, und sollte ein Reporter doch noch einen Versuch wagen, wird er darauf verwiesen, dass David Alaba seinen Job gegen Belgrad perfekt gemacht habe. „Er war aktiv und hatte viel Ballbesitz. Es gibt also keinen Grund, etwas zu ändern“, sagte Koller deutlich.
Schöpf mit Joker-Qualitäten
Auch Schalke-Legionär Alessandro Schöpf hat bei Marcel Koller eine klare Aufgabenstellung. Der Coach sieht Schöpf als Spieler mit Joker-Qualitäten, der von der Bank kommt und ohne lange Anlaufzeit im Spiel drin ist. Allerdings wäre er auch ein Spieler, der es verdient hätte, auch mal in der Startelf zu stehen. Koller lobte seine Technik, Lockerheit und Bewegung, mit der er viel erreichen könne. Dass anstatt Schöpf der Bremer Zlatko Junuzovic gegen Serbien in der Startelf stand, begründete der Trainer mit den guten Leistungen, die Junuzovi cgegen Wales gezeigt hatte.
Keine Kompaktheit
Die Niederlage gegen Serbien zeuge nicht von Fehlern einzelner Spieler, sondern von der fehlenden Kompaktheit, bemerkte Marvcel Koller. Die Fehler, die in der Vorwärtsbewegung gemacht worden seien, hätten die Serben mit ihrer Klasse eiskalt ausgenutzt. Mentale Probleme sieht der 55jährige als Grund für die schwache Defensivleistung seines Teams. Für die nächsten Qualifikationsspiele erhofft sich Koller mehr Aufmerksamkeit und Bereitschaft.
Vor dem Spiel am 12. November in Wien gegen Irland will Koller in einem Trainingscamp ausführliche Gespräche mit seinen Spielern führen und ein intensives Trainingsprogramm anordnen. Auch sei eine selbstkritische Aufarbeitung der letzten Spiele notwendig, um mit neuem Schwung in die nächste Qualifikationsrunde zu gehen.