Tatsächlich ein Super-Coup? Tipico ist neuer Sponsor der Bundesliga

Der Name „tipp3 Bundesliga“ wird im kommenden Sommer den Geschichtsbüchern überantwortet. Stattdessen trägt die höchste Fußball-Österreichs dann die Bezeichnung „Tipico Bundesliga“. Der Wettanbieter steigt für drei Jahre ein und überweist drei Millionen Euro dafür, die den leeren Kassen des Verbands gut tun dürften. Liga-Chef Hans Rinner bezeichnete den Deal mit Tipico als „Super-Coup“, schließlich sei man zum Handeln gezwungen gewesen.

Deal hat sarkastischen Beigeschmack
Der Sportwetten-Anbieter tipp3 war seit der Spielzeit 2008/09 der Namensgeber der Bundesliga, wanderte aber ab, weil er durch den aktuellen Manipulationsskandal, in dessen Rahmen Grödig-Verteidiger Dominique Taboga sogar mit Waffengewalt bedroht worden sein soll, abgeschreckt worden ist. Deshalb sponsort tipp3 künftig lieber das Nationalteam. Dass die Liga trotz des Skandals und des nachvollziehbaren Verhaltens des bisherigen Sponsors schon wieder bei einem Wettanbieter gelandet ist, hat deshalb doch einen zumindest sarkastischen Beigeschmack.

Keine Entwarnung für Liga Nummer zwei
Ob das Geschäft mit Tipico tatsächlich ein „Super-Coup“ ist, darf man aber auch deshalb in Zweifel ziehen, weil es erneut keine Entwarnung für die zweite Liga gibt, welche die Bezeichnung „Heute für Morgen Erste Liga“ trägt. Das Geschäft umfasst diese nicht, die seit vier Jahren auf einen neuen Sponsor wartet und der das Wasser längst bis zum Hals steht. Die Lebensfähigkeit und Attraktivität der „Todgeburt“, wie die zweite Liga inzwischen fast überall genannt wird, konnte ganz offenbar auch Tipico nicht überzeugen. In der Vergangenheit gab es zu viele negative Schlagzeilen über diese Spielklasse. Zwölf Mitglieder der zweiten Spielklasse hinter der Bundesliga sind seit 2000 Pleite gegangen. Kein Sponsor möchte sein Namen in Kombination mit derartigen Berichten lesen.

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